„Nachdem wir den Festakt zur Eröffnung des Jubiläumsjahres leider coronabedingt auf den Mai verschieben mussten, ist die Vernissage heute der passende Auftakt“, so der DRK-Kreisverbandspräsident Peter Hofelich. „Wir feiern das Jubiläumsjahr einer Organisation, die voranschreitet, die aber auch mit Stolz zurückblickt“.
Gemeinsam mit Ulrike Würth, Vizepräsidentin des DRK auf Bundesebene, Renate Kottke, Vizepräsidentin der DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg und dem Leiter des Rotkreuzmuseums in Geislingen, Jens Currle, eröffnete Peter Hofelich die Sonderausstellung zum 75. Geburtstag des DRK-Kreisverbandes Göppingen.
Jens Currle hat gemeinsam mit einem Team aus zehn Helfer*innen die Sonderausstellung im Museum vorbereitet. „Die ersten Ideen sind vor gut einem Jahr entstanden“, erzählt er. Da er auch bei der Erstellung der Chronik zum Jubiläum des Kreisverbandes dabei war, greift die Ausstellung die Themen der Chronik auf. „Auch viele Fotos, die in der Chronik gezeigt werden, sind auch in die Ausstellung eingebunden und wir zeigen dazu seltene Exponate“, erklärt der Leiter des Rotkreuzmuseums. Auch eine Ausgabe der Chronik, die allerdings erst bei dem offiziellen Festakt im Mai zu haben ist, wird in einer Vitrine gezeigt.
Entstanden ist der DRK-Kreisverband Göppingen, der damals allerdings noch Kreisverein hieß, am 23. Februar 1947. Am 9. Februar 1947 wurde mit Erlaubnis der Alliierten der DRK-Ortsverein Göppingen und wenige Tage später am 15. Februar der DRK-Ortsverein Geislingen neugegründet. Aus diesen beiden Vereinen entstand dann Ende Februar 1947 der Kreisverein. „Aktiv war das DRK in der Region aber schon viel früher“, so Jens Currle. Seit 1870 gab es beispielweise eine regionale Sanitätsgruppierung in Geislingen (seit 1888 Sanitätskolonne 10).
Schon direkt nach Ende des 2. Weltkriegs war das DRK bei der Versorgung von Vertriebenen, Evakuierten und Umsiedlern aktiv und kümmerte sich um Krankentransporte und Erste-Hilfe. Auf diese vielfältigen Aufgaben geht die Übersichtstafel zur Sonderausstellung ein. „Viele Exponate, die wir in der Sonderausstellung zeigen sind absolute Raritäten“, betont Currle. Dazu gehört unter anderem eine OP-Leuchte, die für Operationen in einem Zelt des Roten Kreuzes gedacht war. „Geislingen war Pilotstandort für die Sanitätsbereitschaft des Luftschutzes“, erklärt Jens Currle.
Gezeigt wird auch eine Notrufsäule aus dem Jahr 1973 und ein eigener Bereich mit Exponaten der Bergwacht, die im Kreis Göppingen mit Göppingen und Geislingen-Wiesensteig bis heute zwei Bereitschaften hat. Über eine umfangreiche Sammlung verfügt das Rotkreuz-Museum auch im Bereich der Fernmeldetechnik. Teile davon werden im Rahmen der Sonderausstellung gezeigt. Weitere Bereich sind der Rettungsdienst und die Ausbildung bis hin zu aktuellen Einsätzen wie der Hilfe bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und der Corona-Pandemie.
Gut drei Wochen haben Jens Currle und sein Team am Aufbau der Sonderausstellung gearbeitet. „Allein der BMW aus dem Rettungsdienst, der im Eingangsbereich steht, hat uns fast einen Tag gekostet“, erzählt er. Das Fahrzeug musste bei Schnee und Eis per Anhänger von seinem Lagerplatz auf der Schwäbischen Alb nach Geislingen gebracht werden. Damit das Auto durch die Eingangstür passte, wurden erst einmal die Türen demontiert. „Trotzdem hatten wir auf jeder Seite nur 0,5 Zentimeter Platz.“
Öffnungszeiten:
Erster Samstag und zweiter Sonntag des Monats jeweils von 13 bis 17 Uhr; Führungen auch außerhalb der Öffnungszeiten unter Tel. 07161/67 39-0 oder info(at)rotkreuz-landesmuseum(dot)de